Am Ostermontag haben sich zum gemeinsamen Trainingslager der SSV Raunheim (10 Aktive) und der TG Rüsselsheim (14 Schwimmer/innen) sowie 4 Trainer zur Abfahrt nach Würzburg getroffen. Das Wetter hätte nicht schlechter sein können, Regen, Wind und gerade mal 5°C. Nachdem sich alle eingefunden hatten, die Sitzplätze eingenommen waren, hatten plötzlich drei Schwimmer keine Mitfahrgelegenheit. Oh je, wer hatte sich bloß bei der Sitzplatzvergabe verrechnet? Nach hin-/und her rechnen lag es am Gepäck (einiges musste auf den Sitzplätzen deponiert werden) dass in dieser Größenordnung nicht erwartet war. Gut, dass sich ein Elternteil noch zur Verfügung stellte und mit dem Fahrzeug die drei samt Gepäck nach Würzburg gefahren hat, hierfür vielen Dank.
So sind wir rechtzeitig in der Jugendherberge angekommen. Da die Unterkunft an diesem Tag voll belegt war, sind wir zuerst zum Mittagessen und danach zur Trainingsstätte wo die ersten Trainingseinheiten Wasser und Athletik absolviert wurden. Dann ging es zurück zum einchecken zur Jugendherberge. Alle sind in den Zimmern untergekommen, aber es wartete die nächste Überraschung mit der Vergabe der Zimmer der männlichen Trainer, die im Nachhinein von ihnen selbst gelöst werden konnte; näheres und über das wie wird hier nicht bekannt gegeben. Am Abend gab es die Einweisung über den Ablauf der Trainingswoche.
Die Schwimmer/innen „wünschten“ sich täglich Frühsport vor dem Frühstück. Tja, die Trainer hatten mit dem Anliegen der Sportler ein einsehen und haben das Gewünschte mit ins Programm aufgenommen. So hat dann jeder Tag mit Frühsport angefangen bevor es zum Frühstück ging. Es wurde täglich jeweils 2 Stunden Wasser / Gymnastik am Vor-/ und Nachmittag im Wechsel der einzelnen Mannschaften trainiert. Am Ende jeden Trainings konnten die Schwimmer/innen sich in dem 38°C warmen Solebecken die Muskulatur etwas auflockern.
Die Abende, die zur freien Verfügung standen wurden in unterschiedlichster Weise genutzt. Das Gesellschaftsspiel „Risiko“ ist jeden Abend gespielt worden, selbst die Nachwuchsschwimmer/innen haben sich dafür begeistern lassen. In der Regel gibt es in einem Trainingslager Fernsehverbot, aber eine solch wichtige Performance wie Next Topmodel wollten die Trainer den weiblichen Teilnehmern doch nicht vorenthalten.
Eine Nachtwanderung zur Festung Marienberg war ebenfalls vorgesehen, doch die äußeren Einflüsse ließen es bis zum vorletzten Tag nicht zu. Endlich konnten wir mit den Fackeln loslaufen, zur Geisterstunde waren wir wieder zurück. Es hatte sich gelohnt zu warten, denn der Nachthimmel war sternenklar und wir sind trockenen Fußes unterwegs gewesen. Obwohl es einigen in der Dunkelheit nicht ganz geheuer war, hatten alle ihren Spaß dabei.
Viele der Aktiven beider Vereine kannten sich anfangs bisher überhaupt nicht, doch nachdem sich alle beschnuppert und jeder sein Zimmer gefunden hatte, war es regelrecht ein Selbstläufer. Das war so nicht zu erwarten, denn die Athleten mussten sechs Tage/ Nächte auf engem Raum verbringen und sich dementsprechend arrangieren. Die Zusammenarbeit sowohl im Wasser, Athletik, Freizeit als auch die Gemeinsamkeiten der einzelnen Zimmer hätte nicht besser sein können. Das war sehr angenehm für die Trainer. Es ist so viel an Menschlichkeit an die Verantwortlichen entgegen gebracht worden, das war eines der harmonischsten Trainingslager. Selbstverständlich wurde Kritik geübt was das harte Training anbelangt. Für diejenigen die das erste Mal ein Trainingslager in dieser Form mitgemacht haben war es verständlicherweise ungewohnt ein solches Programm zu absolvieren. Doch alle, ohne Ausnahme haben jeden Tag alles und ihr bestes gegeben und fleißig trainiert, wenn’s auch schwer fiel jeden Tag den Körper neu zu fordern. Ein Trainingslager ist eben keine Kaffeefahrt oder Wunschkonzert.
Bei allem Schönen und guten Verlauf des Trainingslagers gab es einen Wermutstropfen. Eine Schwimmerin hatte gesundheitsbedingt zwei Tage pausieren müssen. Eine andere Aktive musste aufgrund gesundheitlicher Schwierigkeiten leider das Trainingslager abbrechen und sich abholen lassen, sie ist mittlerweile wieder fit. Von dieser Stelle aus gute Besserung.
Die sechs Tage vergingen wie im Flug, bald war der Abreisetag gekommen. Ein letztes Mal den heiß geliebten Frühsport, Frühstück (endlich haben wir einen gefunden der fürs zu Spät kommen alle Tische abräumen musste, das war die einzige Disziplinmaßnahme), auschecken und ab zur letzen Trainingseinheit. Danach haben wir uns (bei einigen mit etwas Wehmut) auf den Heimweg begeben und waren am frühen Nachmittag am vereinbarten Treffpunkt.
An Wasser- und Elektrolyt-Getränken wurden etwa 310 Flaschen getrunken, alle Achtung.
Die täglichen und nicht endenden Trainersitzungen waren hervorragend, der Beste der daran teilgenommen hatte, war Jackie D. aus T. Er wird mit Sicherheit zu dem nächsten Trainingslager eine Einladung erhalten.
Nun möchte ich mich bei allen Teilnehmern bedanken dass wir eine so schöne Zeit zusammen verbringen konnten, dass was die Aktiven abgeliefert haben war echt vom feinsten. Ich werde selbstverständlich nichts preisgeben was für andere Ohren nicht bestimmt ist, ein paar Geheimnisse hat jedes Trainingslager und die sollen auch bei denen bleiben die daran teilgenommen haben.
Vielen Dank dem Schwimmverein 05 Würzburg für die zur Verfügung gestellten Bahnen und Räumlichkeiten, das hat reibungslos geklappt.
Ebenso und unbedingt zu erwähnen ist das Team der Jugendherberge Würzburg, die sehr kooperativ und zuvorkommend sind. So wurde z.B. für eine Schwimmerin, die mit einer Allergie belastet ist, täglich ein separates Mittag-/ Abendessen zubereitet.
Ich würde mich freuen das eine oder andere Gesicht von beiden Vereinen an einem der nächsten Trainingslager wieder zu sehen. (Eddi)